Sauberes Trinkwasser
Sauberes Trinkwasser war vor einem Jahrhundert noch vielerorts etwas worüber sich niemand gross den Kopf
zerbrach. Saubere Quellen lieferten soviel Wasser wie die Menschen benötigten. Aber schon damals gab es Regionen,
welche durch die rasche Industrialisation nicht mehr reines Quellwasser hatten, und in den offenen Gewässern
schwammen bereits viele Industrieabfälle.
Heute ist sauberes Wasser, und in noch viel grösserem Umfang sauberes Trinkwasser, ein sehr schützenswertes Gut
geworden. Jahrzehntelange Gleichgültigkeit gegenüber dem wertvollen Gut Wasser haben leider überall, z.T. noch
lange anhaltende, Spuren hinterlassen.
In Europa gibt es in den meisten Regionen genügend Wasservorkommen und Quellen, um die Bevölkerung mit Wasser zu
versorgen. Wobei in einigen touristisch genutzten Gegenden während der Hochsaison auch Wassermangel herrschen kann.
Umso wichtiger ist es, dem Trinkwasser Sorge zu tragen und die Wasserqualität zu schützen oder verbessern.
Im Trinkwasser einiger Gemeinden lassen sich heute verschiedene
Schadstoffe nachweisen, wenn meist auch nur in verschwindend geringen Mengen. D.h. es werden ppm - 'parts per
million' gemessen. Wenn man sich aber vergewärtigt, dass ein Mensch jeden Tag Flüssigkeit, und damit
meist auch Wasser in irgendeiner Form, zu sich nimmt und die Rechnung macht wieviel das in einem ganzne Leben
ist, dann werden auch minimale Verschmutzungen wichtig:
Das Durchschnittsalter eines Europäers ist ca 70 Jahre. Jedes Jahr hat 365 Tage. Nehmen wir an, dass ein Mensch
durchschnittlich 2 Liter Wasser pro Tag zu sich nimmt.
70 Jahre x 365 Tage x 2 Liter = 51'100 Liter Wasser
Wenn nun unser Wasser z.B. mit einer krebserregenden Chemikalie belastet ist, die zwar nur in sehr geringer
Menge nachgewiesen wird, bekommen diese Angaben eine ganz andere Dimension: Sagen wir, von vielen
verschiedenen Stoffen werden total 5 ppm (d.h. 5 Teile pro einer Million Teile) gemessen. Die Interaktion solcher
Stoffe ist bis heute nicht voll erforscht, aber es besteht begründeter Verdacht, dass solche Interaktionen alles
andere als gesundheitsfördend sind...
Auf einen Liter Wasser umgesetzt, ist das eigentlich nichts! + Liter Waser = 1'000 Gramm Waser. 1 ppm ist in 1
Liter nur 0,001 Gramm. Ein Reiskorn z.B. wiegt ca. 0,025 - 0,03 Gramm, also 25 bis 30 mal mehr als 1 ppm in
einem Liter Wasser. Kann man doch einfach vernachlässigen, oder? Nicht wirklich, denn über ein Menschenleben
gerechnet ergeben sich plötzlich doch ganz beträchtliche Mengen von Schadstoffen:
Wenn wir das über unser Leben genossene Wasser in Gramm ausdrücken, sind das 51'100 Liter x 1'000 Gramm = 51,1
Millionen Gramm Wasser. wenn wir diese 5 ppm nun auf ein ganzes Leben ausrechnen, ergibt das
5 ppm x 51,1 Millione Gramm = 255 Gramm !!
Plötzlich werden so die abstrakten Zahlen zum "immer noch sauberen und genussfähigen" Wasser ziemlich
erschreckend! Und da wir nicht wissen, wie solche Stoffe miteinander auf das fragile Gleichgewicht in unserem
Körper einwirken, sollte man sich darum kümmern, möglichst gutes Trinkwasser zu konsumieren.
Und es ist ja nicht so, dass sich nur ein Stoff in unserem Trinkwasser befindet. Die gesetzlichen Grenzwerte für
Chemikalien in Trinkwasser sind z.B. in Deutschland (Trinkwasserverordnung 2001 (TrinkwV 2001, Neufassung vom
28.11.2011)) - die Liste ist nicht abschliessend - wie folgt definiert:
- Arsen - 0.01 ppm
- Antimon - 0,005 ppm
- Blei - 0,025 ppm
- Cadmium - 0,003 ppm
- Chrom - 0,05 ppm
- Cyanid - 0,05 ppm
- Fluorid - 1,5 ppm
- Nickel - 0,02 ppm
- Nitrat - 50 ppm
- Nitrit - 0,5 ppm
- Quecksilber - 0,001 ppm
- Uran - 0,01 ppm
- Polycycklische aromatische Kohlenwasserstoffe - 0,0001 ppm
- Benzopyren - 0,00001 ppm
- 1,2-Dichlorethan - 0,003 ppm
- Trichlorethen und Tetrachlorethen - 0,01 ppm
- Trihalogenmethane - 0,05 ppm
Leider findet man in unserem Trinkwasser auch immer mehr Spuren von Pestiziden wie z.B. Atrazin, Simazin,
Desethylatrazin, Propazin, Diuron, Isoproturon, Ethidimuron, Metazachlor, Metolachlor, 2,6-Dichlorbenzamid und
viele andere. Von einem einzigen Pestizid darf Trinkwasser höchstens 0,0001 ppm enthalten, die Summe aller
gefundenen Pestizide darf 0,0005 ppm nicht übersteigen.
Andere Chemikalien für welche Maximalwerte definiert sind:
- Aluminium - 0,2 ppm
- Ammonium - 0,5 ppm
- Sulfat - 250 ppm
- Chlorid - 250 ppm
- Natrium - 200 ppm
- Mangan gesamt - 0,05 ppm
- Eisen gesamt - 0,2 ppm
- Kupfer gesamt - 2 ppm
- Selen - 0,01 ppm
Die meisten Trinkwasserversorgungen liefern Wasser, welches diese Werte unterschreiten. Durch alte Leitungen in
Altbauten können aber speziell Verschmutzugen mit Metallen verursacht werden. Wenn z.B. noch alte bleihaltige
Wasserleitungen verlegt sind, wird das eigentlich perfekte Leitungswasser auf den letzten Metern des Transports zum
Wasserhahn mit Blei angereichert und verschmutzt.
Trinkwasserfilter können speziell in solchen Fällen oft eine beträchtliche Verbesserung der Wasserqualität
bewirken.
Sauberes Trinkwaser
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