Schachtbrunnen
Als Schachtbrunnen werden Trinkwasserbrunnen bezeichnet, weche durch den Aushub eines Schachtes entstehen.
Dieser Schacht wird mit Mauerwerk, Beton oder vorgefertigen Betonschachtringen ausgekleidet und gesichert. Der
Schacht wird so tief ausgehoben, dass er die erste oberflächennahe Grundwasserschicht vertikal durchstösst. Dadurch
ergibt sich, dass Schachtbrunnen nur für Grundwasservorkommen geeignet sind, welche sich relativ nahe der
Oberfläche befinden.
Das Grundwasser aus einem Schatbrunnen wird normalerweise mit einer Pumpe and die Oberfläche befördert. Das
Wasser tritt entweder ausschliesslich durch die Schachtsohle (den Boden des Schachtes) ein oder sowohl durch die
Sohle sowie durch den unteren Teil der Schachtwand. Voraussetzung dafür ist, dass die Schatwand durchlässig gebaut
wurde. Eine weitere Variante ist, dass Grundwasser nur durch die Schachtwände in den Brunne fliesst, wenn die
Brunnensohle wasserdicht ausgeführt wurde.
Ein Schachtbrunnen mit grösseren Durchmessern kann gleichzeitig als Wasserspeicher genutzt werden.
Bei einem sogenannten 'unvollkommenen' Schachtbrunnen ist nicht die gesamte Grundwasserschicht durch den
Brunnenschacht erfasst. Der unterste Brunnenring endet oberhalb der dichten, Grundwasser stauenden Schicht und der
Brunnen reicht nur einige Meter unter den ersten oberflächennahen Grundwasserspiegel.
Quelle der Skizze: umweltbundesamt.de
Ein Schachtbrunnen ist eine komplexe Infrastruktur, die korrekt ausgeführt werden muss, wenn man sauberes und
qualitativ hochstehendes Grundwasser fördern will:
An der Oberfläche muss der Schacht mit einem Zaun geschützt und durch eine korrosionsbeständige und
abschliessbare Schachtabdeckung regenwasserdicht verschlossen sein. Zudem muss eine Belüftung mit Dunsthut und
Insektenschutzgitter angebracht werden. Um den Einstieg muss eine wasserdichte Abdeckung mit einem Durchmesser von
mindestens vier Metern gebaut werden, die nach aussen abfällt und in eine Drainage oder in Erdmaterial mit
einer Grasnarbe führt.
Der Einstieg in den Schacht muss über einen Brunnenvorschacht geschehen, der mindestens 25 cm über dem Boden
beginnt (falls Überschwemmungsgefahr besteht muss diese Höhe entsprechend angepasst werden), mindestens 2 Meter
hoch ist und 1,5 Meter Durchmesser hat. Eine korrosionsfeste Metallleiter muss permanent eingebaut sein.
Leicht seitlich versetzt beginnt nun der effektive Brunnenschacht. Der Aufbau des Brunnenschachtes muss
wasserdicht sein, falls Ringe zusammengesetzt werden, müssen diese mit Gummidichtungen versehen werden. Fugen
müssen innen und aussen geglättet sein und bei einem gemauerten Brunnenschacht wird eine rissfreie Verfugung und
Verputz verlangt. Rohr- und Kabeldurchführungen müssen ebenfalls dicht ausgeführt werden.
Am Ende der Pumpsteigleitung (ebenfalls korrosionsfrei) befindet sich eine Tauchmotorpumpe mit
Trockenlaufschutz. Die Brunnensohle ist entweder dicht (Beton) oder mit Filtermaterial aufgefüllt. Um den
Brunnenschacht wird im Grundwasserbereich ebenfalls Filtermaterial gefüllt, während um den oberen Teil des
Schachtes, der nicht im Grundwasserbereich ist, eine dichte Lehmschicht mit einer Dicke von mindestens 50 cm
eingebaut wird.
Schachtbrunnen
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